Allergien

Das Krankheitsbild

Bei einigen Menschen spielt das Immunsystem verrückt. Statt nur schädliche Krankheitserreger zu bekämpfen, stürzt sich die Immunabwehr auch auf harmlose Fremdlinge wie Blütenpollen, Hausstaub oder bestimmte Nahrungsmittelbestandteile: der Körper reagiert allergisch.

Jeder dritte Deutsche ist Allergiker, schätzt der Ärzteverband Deutscher Allergologen - Tendenz steigend. Warum Allergien in den Industrienationen stetig zunehmen, ist unbekannt. Offenbar verpassen Schmutz und harmlose Keime in der Kindheit dem Immunsystem erst den richtigen Schliff.

Ursache und Risiken

Allergiekrankheiten nehmen in den westlichen Industrienationen eindeutig zu. Ursache sind wahrscheinlich Umweltbedingungen und unser Lebensstil. Besonders hygienische Lebensverhältnisse scheinen die Entstehung von Allergien im Kindesalter zu begünstigen. In Regionen mit einfacheren hygienischen Standards treten Überempfindlichkeitsreaktionen deutlich seltener auf.

Die Bereitschaft, auf körperfremde Stoffe allergisch zu reagieren wird vererbt (Atopie). Während in der Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland ca. 25 bis 30 Prozent im Kindes- und Jugendalter eine Allergie entwickeln, sind bei allergisch vorbelasteten Familien bis zu 80 Prozent der Kinder betroffen.

Prinzipiell kann jeder Stoff unserer Umwelt zum Auslöser einer Allergie werden. Warum einige Substanzen bei manchen Menschen als Allergene wirken und andere nicht, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Man weiß, dass sich Allergene aus Kohlenhydraten sowie Eiweißen und deren Bestandteilen zusammensetzen und dass sie in einem ganz bestimmten Größenbereich liegen. Das heißt, sie sind einerseits klein genug, um über Haut, Schleimhäute, Atemwege oder den Darm in den Organismus einzudringen, andererseits sind sie auch komplex genug, um die heftigen Reaktionen auszulösen. Zu den häufigsten Auslösern allergischer Erkrankungen gehören Pollen und Nahrungsmittelallergene. Zumeist nimmt eine Allergiekarriere mit einer Nahrungsmittelallergie im Kleinkindalter ihren Anfang. Aus diesem Grund spielt die Ernährung des Säuglings bei der Allergieprävention eine so große Rolle.

Pseudoallergie

Von einer Pseudoallergie spricht man, wenn es zu ähnlichen Symptomen wie bei einer Allergie kommt, jedoch keine Allergie spezifischen Antikörper vom Typ IgE im Blut nachgewiesen werden oder die klassischen Hauttests zum Nachweis einer sog. Typ-I-Allergie negativ sind.

Bei pseudoallergischen Reaktionen findet keine vorhergehende Sensibilisierung statt; das Immunsystem ist in anderer Form beteiligt, als dies von Allergien bekannt ist.

Pseudoallergische Reaktionen können z.Bsp. hervorgerufen werden durch:

  • Lebensmittelzusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, Antioxidanzien, Farbstoffe, Emulgatoren und Geschmacksverstärker.
    • Der Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat wurde früher fast nur in chinesischen Speisen verwendet (Chinese-Restaurant-Syndrom) heute finden wir es in Fertigerichten, Gewürzmischungen, Salatdressing, Trockensuppen etc.
  • Salicylatein - sehr hoch in Beerenfrüchten, Orangen, Aprikosen, Ananas, Gurken, Oliven, Weintrauben und Wein.
  • biogenen Amine (z. B. Histamin und Tyramin) - sehr hoher Gehalt in Hering, Kaviar, bestimmte Käsesorten (Gouda, Cheddar), Trauben, Sauerkraut, Fischkonserven, Rotwein und Tomaten

Anfällige Menschen sollten solche Produkte meiden, da es zu Symptomen wie Migräne, Schwächegefühl, Tränenfluss, Übelkeit, Herzklopfen, Schweißausbruch oder Muskelzucken - während des Essens oder bis zu einer Stunde danach kommen kann.

Häufig kommt es zu Beschwerden in Form von Neurodermitis oder Nesselsucht.

Kontakt

Landesverband Allergie-, Neurodermitis- und Asthmahilfe Thüringen e.V.

Kontakt- und Beratungsstelle
Wallstraße 18, 99084 Erfurt

Telefon: 03 61 – 2 25 31 03
Fax: 03 61 – 64 43 10 21
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